DJI_0026.JPG

Energie und Klimaschutz

Rückblick: Informationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung


Unter dem Motto „Kommunale Wärmeplanung und ihre Chancen“ sollte mehr Klarheit über die Auswirkungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und des Wärmeplanungsgesetzes (WPG) geschaffen werden und praxisnahe Lösungen für die Wärmewende aufzuzeigen. 

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Energiebeirat, der mit zwei Gastreferenten für fachkundige Einblicke sorgte. Matthias Funk, technischer Vorstand der Stadtwerke Gießen, und Gunnar Maaß, Experte für kommunale Wärmeplanung und stellvertretender Leiter der Plattform Grüne Fernwärme. Im Mittelpunkt stand die kommunale Wärmeplanung als zentrale Weichenstellung für die Zukunft. Matthias Funk stellte zunächst die aktuellen Entwicklungen des Wärmeplanungsgesetzes vor und erklärte, wie die Stadtwerke Gießen ihre Versorgungsstrukturen klimaneutral umgestalten. Er betonte die Notwendigkeit einer strategischen Wärmeplanung, die langfristig verlässliche Rahmenbedingungen für private Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer schafft. Besonders hervorgehoben wurden die Potenziale erneuerbarer Energien, der Ausbau von Fernwärmenetzen und innovative Konzepte wie hybride Heizsysteme. Anhand eines Praxisbeispiels verdeutlichte er, wie eine Kombination aus Wärmepumpen, Kraft-Wärme-Kopplung und Abwärmenutzung eine effiziente und nachhaltige Wärmeversorgung ermöglichen kann.

Gunnar Maaß ging in seinem Vortrag auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen der kommunalen Wärmeplanung ein und erläuterte, wie die Umsetzung des Wärmeplanungsgesetzes (WPG) in Hessen vorangetrieben wird. Er stellte die wesentlichen Bausteine einer erfolgreichen Wärmeplanung vor – von der Bestands- und Potenzialanalyse über die Szenarienentwicklung bis hin zur Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete. Zudem betonte er die Bedeutung einer frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit sowie aller relevanten Akteure, darunter Netzbetreibende, Wohnungswirtschaft, Gewerbe und Industrie. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommune, Energieversorgern und Bürgerinnen und Bürgern könne die Wärmewende effizient und sozialverträglich gestaltet werden.

Die Veranstaltung fand sowohl in Präsenz als auch online statt. Trotz strömenden Regens fanden sich viele Bürgerinnen und Bürger im Bürgerhaus Annerod ein, aber auch das digitale Format wurde erfreulich gut angenommen. Die zahlreichen Fragen und Diskussionen zeigten, dass das Thema viele Menschen bewegt und ein großes Interesse an konkreten Umsetzungsmöglichkeiten besteht.